27. August 2024

Missverhältnis von Angebot und Nachfrage

Passend zum kommenden Valuation Congress am 24.9.2024, untersucht Daniel Stocker in der Immobilia Juli 2024 die Unterschiede im Schweizer Immobilienmarkt, wobei der Schwerpunkt auf Gewerbeimmobilien liegt. Während der Wohnungsmarkt von einer akuten Angebotsknappheit und steigenden Preisen geprägt ist, zeigt sich die Situation im Bereich der Büros, Lager- und Verkaufsflächen heterogen. In den zentralen Lagen großer Städte wie Zürich und Genf sind Büroflächen stark nachgefragt, was zu steigenden Mietpreisen führt. An prestigeträchtigen Standorten wie der Zürcher Bahnhofstrasse oder der Rue du Rhône in Genf gibt es kaum Leerstände, und internationale Marken investieren kräftig. Im Gegensatz dazu stehen periphere Gebiete und kleinere Städte, wo hohe Leerstandsquoten herrschen und Eigentümer Schwierigkeiten haben, Mieter zu finden.

Der Logistiksektor ist ebenfalls von Herausforderungen betroffen. Die gestiegene Nachfrage nach Lagerflächen, getrieben durch den E-Commerce und veränderte Lieferketten, trifft auf ein begrenztes Angebot an geeigneten Flächen in der Nähe von Autobahnen und Ballungszentren. Diese Knappheit zwingt Unternehmen oft, auf weniger attraktive Standorte auszuweichen, was die Betriebskosten erhöht und Nachhaltigkeitsziele behindert.

Insgesamt zeigt der Artikel, dass es auf dem Gewerbeimmobilienmarkt ein Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage gibt, das regional stark variiert. Während in zentralen Lagen hochwertige Flächen knapp und teuer sind, herrscht in peripheren Gebieten oft ein Überangebot. Diese Dynamiken verdeutlichen die Komplexität des Marktes, der trotz weniger akuter Knappheit im Vergleich zum Wohnungsmarkt eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung spielt.

Der Autor ist Head of Research bei der Jones Lang LaSalle AG.
Vollständiger Artikel publiziert in der Immobilia/Juli 2024.

Mehr zum Thema können Sie am Swiss Valuation Congress 2024, 24.9.2024 im Volkshaus Zürich erleben.