Immobiliengespräch zu Immobilienbewertung in Korrekturphasen

 

Ob er den schönsten Job der Immobilienbranche hat – das wird jeder Bewerter individuell für sich beantworten. Auf jeden Fall konnte er viele Jahre seinem Geschäft abseits des Rampenlichtes nachgehen. Jetzt aber, wo es nicht mehr nur nach oben geht, interessieren sich auf einmal alle für sein Handwerk. Auf einmal wird der Bewerter mit den ganz grossen Fragen bedrängt. Ob das die «Wahrheit» ist, was er da errechnet? Ob in seinen Zahlen die «Wirklichkeit» angemessen «abgebildet» wird? Solche Formulierungen fielen häufig neulich, beim jüngsten Talk der Reihe «Schweizer Immobiliengespräche». 

 

Das 94. Immobiliengespräch fand in Zusammenarbeit mit SVIT Bewerter statt. Der grosse Saal im Metropol am Limmatufer war restlos ausverkauft. Nach ihren Impulsvorträgen diskutierten im Podium: 

🎙 Daniel Macht, MRICS
Managing Director / Head Valuation & Advisory Switzerland
Jones Lang LaSalle Ltd.

🎙 Dr. Dr. Stephan Kloess
Gründer / Geschäftsführer
KRE KloessRealEstate

🎙 Sven Schaltegger, CFA
Head Multi-Manager Real Estate
Credit Suisse Asset Management

🎙 Stephan Lüthi MRICS
Head Real Estate Asset Management
Zürcher Kantonalbank

🎙 Prof. Dr. John Davidson
Moderation
Hochschule Luzern

 

Bild: Holger Jacob

Im Interview der HANDELSZEITUNG erklärt Co-Präsident Gunnar Gärtner wieso der Wohnungsbau stockt und wie die Klimaziele erreicht werden. Das ausführliche Interview ist online.

Bewertungsexperten-Kammer SVIT

Die beiden Co-Präsidenten der Bewertungsexperten-Kammer SVIT, Monika Bürgi Geng und Gunnar Gärtner, eröffnen die Generalversammlung zum ersten Mal gemeinsam. Zum Jahresbericht der Kammer gehört stets ein berühmtes Zitat, diesmal Mark Twain: «Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.» Für Immobilienbewerter sei diese Aussage eigentlich eine Farce, sagte Co-Präsident Gärtner, umschreibe die aktuelle Situation allerdings recht treffend. «Der Markt hat gedreht, die grosse Rally ist vorbei.» Aufgrund der zunehmenden Unsicherheiten im Immobilienmarkt würden Dienstleistungen der Immobilienbewerter künftig noch stärker gefragt sein.

REMMS will Hochbauten einschätzen

Beim Frühstück im «Loft Five» präsentierte Dr. Stefan Fahrländer die Mission von Remms – dem gemeinnützigen Verein für Meta-Rating und Monitoring zur Nachhaltigkeit von Immobilien –, gefolgt von einer angeregten Diskussion.

Ideale Portfolioergänzung

Ein Artikel von Salman Baday

 

Spezialimmobilien wurden in der Vergangenheit in der Schweiz eher selten gehandelt, da sich eine Mehrheit dieser Liegenschaften im Eigentum der Unternehmen oder der öffentlichen Hand befanden. Erst mit der Etablierung des «Sale-and-Lease-Back» und dem damit verbundenen Umdenken der Unternehmen, Spezialliegenschaften oder Betriebsliegenschaften nicht notwendigerweise im Eigentum zu halten, eröffnete sich für Investoren ein attraktives Feld. Betriebsliegenschaften weisen sehr spezifische Anlageeigenschaften auf.

Intransparenter Markt

Ein Artikel von Stephan Thalmann

 

Hotels und Restaurants sind Gewerbeimmobilien und zählen aus Bewertungs- und Finanzierungssicht zu den Spezialimmobilien. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie meistens für eine spezifische Nutzung konzipiert wurden und nur über eine eingeschränkte alternative Verwendungsfähigkeit
verfügen. Neben baulichen Einschränkungen kommen teilweise gesetzliche Regularien hinzu, die eine Umnutzung erschweren oder  verunmöglichen.

Wenig differenzierte Betrachtung

Ein Artikel von David Schoch und Sönke Thiedemann, CBRE

 

Über den Schweizer Markt für Lifesciences-Immobilien ist wenig bekannt, denn er wird nach wie vor stark durch Eigennutzer dominiert. Die Transaktions- und Mietmärkte sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht sehr liquide. Zudem benötigen Lifesciences-Unternehmen nicht nur Laborflächen, sondern eine ähnlich hohe Zahl an Büroflächen sowie grosse Produktionsanlagen und Lagerstätten für ihre Erzeugnisse. Diese unterschiedlichen Lifesciences-Nutzungen vermischen sich in der Realität oft und erschweren deshalb eine differenzierte Betrachtung.

Monika Bürgi Geng, Co-Präsidentin Bewertungsexperten-Kammer SVIT

„Wir müssen in unseren Gutachten expliziert auf die klimarelevanten Faktoren wie Energieeffizienz, Mobilität und Anpassungsfähigkeit hinweisen. Dadurch können wir unsere Kunden sensibilisieren und hoffentlich auch motivieren, ihre Liegenschaft klimaverträglich zu sanieren oder neu zu bauen. Den positiven Einfluss auf den Immobilienwert können wir heute zwar noch nicht genau messen, aber er wird mit Sicherheit immer relevanter.“

Der Transaktionsmarkt bewertet nachhaltige Gebäude schon heute höher, sagt unser Co-Präsident Gunnar Gärtner im Interview mit Clemens Högger und Mariusz Platek. Lesen Sie mehr zu diesem Thema im Beitrag aus dem MAS der HSLU.

Hebelwirkung bei 0.75%

Nicht nur Bewertungsfachleute wissen, dass ein Dreiviertelprozent den Wert aufgrund der Hebelwirkung massiv beeinflusst.  Trotzdem geraten die Preise am Markt kaum unter Druck. Die erzielten Verkaufs-preise bewegen sich heute wieder auf dem Niveau der Bewertungen. In den vergangenen Jahren wurden die Transaktionen zumeist deutlich über den Bewertungen abgeschlossen. Der Einfluss der Zinserhöhung wirkt sich dennoch nicht so aus, wie dies rein bewertungstechnisch der Fall sein müsste. Warum ist das so?